Das A604 ist ein elektronisch gesteuertes Automatikgetriebe (EATX) mit 4 Gängen und Overdrive. Es wurde im Chrysler LeBaron nur in Verbindung mit dem 3L V6 Motor eingebaut. Chrysler verwendete dieses Getriebe seit 1989 in diversen Fahrzeugen mit unterschiedlichen Motoren. Bis 2010 wurde es eingesetzt. Aber noch heute basieren aktuelle Getriebe auf dem Ultradrive-Konzept.
Das A604 hatte zu seiner Einführung ein überaus modernes Design. Es war das erste über einen Computer, dem TCM (Transmission Control Module), gesteuerte Automatikgetriebe. Die eingesetzte fuzzy-logic sollte dafür sorgen, dass sich das Schaltverhalten an den Fahrer anpasst. Der Gangwechsel beim A604 wird rein elektronisch über Solenoids geschaltet. Fühler kontrollieren diverse Parameter und der Computer errechnet optimale Gangwechsel der über Kupplungen ausgeführt wird. Die sonst oft verwendeten Bremsbänder existieren in diesem Getriebe nicht. Eine einzigartige Technologie die überaus präzises und sanftes Schalten erlaubt. Für den Fall, dass die Sensoren fehlerhafte oder kritische Werte liefern wurde der so genannte Limp-Mode eingeschaltet. Dieser sollte dafür sorgen, dass man bei einem Fehler zumindest bis zur nächsten Werkstatt oder nach Hause kommt.
Das Getriebe hat aber seine Probleme. Schon bei den Tests wurde Chrysler klar, dass das zu dieser Zeit übliche Dexron II ATF-Öl zu Getriebeausfällen führt. Mit dem Mopar ATF +3 wurde ein speziell auf das Ultradrive angepasstes Öl auf den Markt gebracht. Nur dieses Öl oder sein Nachfolger ATF +4 durfte im A604 gefahren werden. Fehlinformationen und die Namensähnlichkeit zu ATF Dexron III sorgten dafür, dass oftmals das falsche Öl eingefüllt wurde. Eine katastrophale Situation. Unverträglichkeiten, aufschäumendes Öl, zu geringe Temperatur-Stabilität - Viele Getriebeschäden waren die Folge, was den Ruf des A604 zunichte machte. Chrysler entwickelte das Getriebe im Laufe der Jahre permanent weiter um eine bessere Stabilität zu garantieren und zeigte sich bei Getriebeschäden oftmals großzügig. Der Ruf des Getriebes hat aber unter den vielen Problemen gelitten. Unzählige Fahrer haben den LIMP-Mode kennen lernen dürfen. Mit ein Grund war sicher auch der ungenügende, im Wasserkühler integrierte Getriebe-Ölkühler. Vor allem bei Anhängerbetrieb, bei Stop&Go und auf der Autobahn kann das Getriebe damit manchmal nur unzureichend gekühlt werden. Ein nachgerüsteter Getriebe-Ölkühler gehört daher fast schon zum Standard. Die Minivans hatten diesen schon serienmäßig verbaut bekommen.
Wenn es aber funktioniert und man die Wartung ernst nimmt hat man mit dem A604 ein unglaublich sanft schaltendes Getriebe. Gangwechsel sind oftmals nur am Drehzahlmesser zu erkennen. Der Overdrive sorgt für eine weitere Drehzahlsenkung und einen recht sparsamen Verbrauch.
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